Japanertreffen Schwyz 2022

Das Japanertreffen Schwyz war eine Institution in der Schweizer Japaner-Szene. Auch Leute, die sonst nicht viel von Treffen hielten, konnte man einmal im Jahr ganz sicher in Schwyz antreffen. Die neue Location im Jahr 2017 hat der Begeisterung keinen Abbruch getan. Auf dem Gelände eines lokalen Transportunternehmens kamen weiterhin deutlich über 100 Fahrzeuge aller japanischer Marken zusammen. Dann kam Corona. Nach der Absage im Jahr 2020 haben die Veranstalter das Treffen wegen der strengen Vorgaben auch im Folgejahr ausfallen lassen. Lange war nicht klar, ob es in diesem Jahr ein Treffen geben würde. Dass es dann stattfindet ist offenbar an vielen vorbeigegangen. Zumindest waren auch kurz vor dem Treffen einige überrascht, als sie per Zufall erfahren haben, dass das Japanertreffen zurück ist.


Neues Konzept

Der Ort des Treffens war nicht neu, das Konzept allerdings schon. Die Teilnehmerzahl war gegenüber den Vorjahren auf 100 Fahrzeuge limitiert und die Teilnehmer mussten sich anmelden. Dass das Kontingent nicht ausgeschöpft wurde, hatte wohl nicht damit zu tun, dass das Konzept nicht funktioniert. Es hatte sich wohl einfach noch nicht herumgesprochen, dass das Japanertreffen wieder da ist. Das Treffen soll neu mehrmals im Jahr stattfinden. Zu begrüssen wäre dies auf jeden Fall, denn trotz der längeren Pause war das Japanertreffen wie man es früher kannte. Sowohl die Organisation wie auch die Qualität der Fahrzeuge war tadellos. Es gab Besucher die sagten, dass es bisher eines der besten Treffen in diesem Jahr war.


Honda Power

Aus unserer Sicht waren natürlich vor allem die zahlreichen Hondas in Schwyz interessant. Vom Oldschool-Fever, das wir am Japanclassic und bei der Honda Tour gespürt haben, war hier allerdings wenig zu sehen. Die ältesten Hondas auf dem Platz waren die der fünften Civic-Generation. Natürlich sind auch die EG-Hatchbacks oldschool und die in Schwyz waren echt nicht von schlechten Eltern.



Eine Generation neuer war der Turbo-EK von Zoatec, den wir am EK meet im letzten Herbst vor der Linse hatte. Der zweite Hatchback der sechsten Generation war an sich auch kein Unbekannter, zumindest am Treffen in Schwyz. Bis jetzt ist uns der rote EK4 ausser am Japanertreffen 2017 nicht begegnet, weder an Treffen oder Ausfahrten, noch in den sozialen Medien. Dabei braucht sich das Pre-Facelift definitiv nicht zu verstecken.



Eher selten begegnet man dem EK4 als Sedan. Die Limousine in Schwyz begeisterte nicht nur wegen der Farbe – Cypress Green steht dem Civic hervorragend –, auch das dezente Tuning überzeugte. Tiefer, eine passende Felge und eine Lippe reichen völlig.



Mit dem EP3 kommen wir zur Civic Type R-Fraktion. Der schwarze CTR mit C-West-Front war dann auch der einzige dieser Baureihe, der nach Schwyz gefunden hat.



Natürlich waren auch die letzten beiden Turbo-Generationen dabei. Der weisse FK2R mit den Adan RZ II-Felgen bestätigte, dass es heutzutage schwierig ist im Tuning-Geschäft. Die neueren Type R sehen schon ab Werk so martialisch aus, dass es lediglich ein paar gute Felgen braucht um den Auftritt perfekt abzurunden.



Apropos gute Felgen. Wir hätten nie gedacht, dass wir das einmal sagen würden, aber manchmal wünschen wir uns echt die Rotas zurück. Warum? Beinahe jedes zweite Fahrzeug in Schwyz war auf billigen Japan Racing-Felgen unterwegs. Wo man sich vor zehn Jahren noch über Kopien geärgert hatte, werden heute sogar die Kopien kopiert. Natürlich kann sich nicht jeder Rays oder Advan leisten, aber der Markt bietet noch einiges mehr als den JR-Einheitsbrei.



Aber genug gehated, widmen wir uns wieder den schönen Dingen. Den beiden blauen Civics direkt beim Eingang zum Beispiel. Dass es nicht immer Championship White sein muss, sondern auch Blau dem Type R steht, bestätigten diese beiden CTRs. Das ist auch nicht abhängig von der Generation, denn die Farbe steht sowohl dem FK2R wie auch dem FK8.



Dass die FK8-Truppe die Welt nicht nur in Schwarz und weiss unterteilt bestätige auch der Camouflage-Hatch im Kampfjet-Look.



Es muss auch nicht immer ein Type R sein. Der silbrige FK7 zeigte, dass die zehnte Generation auch ohne Aero überzeugt.



Bevor wir vor lauter Civic die Hondas nicht mehr sehen, wechseln wir das Modell (bleiben aber beim Type R). Der Ur-Vater (zumindest in Europa) des Type R war auch angemessen vertreten. Schon die beiden europäischen Integra überzeugten. Wobei das keine Kunst ist, denn der Tag hat hierzulande längst Kultstatus und kann auch komplett original überzeugen. Trotzdem hat sicherlich der JDM DC2 die meisten Blicke auf sich gezogen.



Last but not least, dürfen wir den Type R nicht vergessen, den man gerne übersieht: Den Honda Accord Type R CH1. Das sehr gepflegte Exemplar machte echt Freude. Accords fristen irgendwie ein Nischendasein, wenn es nicht gerade um den CL9 geht. Allerdings war auch die Auswahl an diesem Modell sehr übersichtlich. Und dies obwohl es Honda-Fans gibt, die den Sedan als einen der schönsten Honda bezeichnen, der je gebaut wurde. Da würde wohl die Fahrerin des roten V6-Coupés auch noch ein Wörtchen mitreden wollen. Für uns war es schön zu sehen, dass mit dem Accord auch heute noch gerechnet werden kann.



Seit dem Alpstein-Del Sol rechnen wir übrigens auch wieder mit dem CRX Targa. Am Japanertreffen erhielt der Sol aus der Ostschweiz Verstärkung aus Bayern. Richtig so! Wir wollen mehr Sols sehen.



Wenn wir schon bei «Oben ohne» sind, dürfen wir natürlich den S2000 nicht vergessen. Die beiden anwesenden Honda-Roadster kamen dezent daher. Rot oder Phoenix Yellow? Wer kann sich da entscheiden?



Insgesamt hat das Japaenrtreffen überzeugt. Wir hoffen, dass es sich herumspricht, dass die Schwyzer wieder da sind. Es wäre schön, wenn wir das nächste Mal eine noch grössere Vielfalt bestaunen könnten.



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Kommentare 2

  • Das mit den Felgen ist mir auch aufgefallen. Aber was will man machen. Das TE37 Design ist halt zeitlos und ich habe das Gefühl, dass man in der schweizer Hondaszene ungern viel Geld für qualitativ hochwertige Felgen ausgibt. Man fokussiert sich eher auf den Motor / Antrieb.

    • Die Japan Racing-Felgen am Japanertreffen in Schwyz waren eher bei Show-Fahrzeugen zu finden. Performance orientierte Fahrer wählten eher europäische Alternativen wie OZ.