Die Edelmarke von Honda stellt die zweite Generation des TLX vor. Der Sportsedan wird in Nordamerika ab nächstem Jahr gegen Audi A4, Mercedes C-Klasse oder den BMW 3er ins Feld ziehen. Hinsichtlich Design und Performance muss er sich von der Konkurrenz aus Deutschland nicht verstecken, im Gegenteil! Die langegezogene Silhouette mutet schon im Stand sehr dynamisch an. Die Front mit den schmalen Scheinwerfern und dem kräftigen fünfeckigen Kühlergrill wirkt in Kombination mit den grossen Lufteinlässen dezent und aggressiv zugleich. Das Heck sieht besonders in der Type S-Variante mit den vier Endrohren und dem Diffusor echt bullig aus, ohne dabei zu dick aufzutragen. Auch wenn nicht von der Hand zu weisen ist, dass Acura sich beim Design vom BMW 8er Gran Coupé hat inspirieren lassen, wirkt die sportliche Limousine sehr eigenständig und ist nahe am Acura Type S Concept, das im August 2019 vorgestellt wurde.
Die Basisversion kommt schon sehr sportlich daher, vor allem mit dem A-Spec Sportpaket, das mit schwarzen Akzenten, einer dezenten Heckspoilerlippe und 19 Zoll Alufelgen auftrumpft. Noch einmal sportlicher kommt natürlich der Type S mit Frontsplitter und 20 Zoll-Felgen mit 255er-Bereifung.
Der TLX sieht nicht nur sportlich aus, er ist es auch. Das Chassis ist 50% steifer als beim Vorgänger. Das Herzstück bildet dabei der verstärkte Mitteltunnel, kombiniert mit einer Domstrebe und Verstärkungen am Unterboden. Die Achsverteilung konnte durch den umfangreichen Einsatz von Aluminium optimiert werden: Haube, Kotflügel und Domlager sind aus dem Leichtmetall gefertigt. Die Balance wird zudem durch die Batterie positiv beeinflusst, welche in den Kofferraum verlegt wurde.
Die Bremskraft wird wie beim NSX elektronisch geregelt um eine optimale Verteilung für eine sportliche Fahrweise zu erreichen. Der Type S verzögert zudem mit einer grossen Vierkolben-Brembo-Bremsanlage.
Kommen wir zum Herzstück des neuen TLX, denn das macht die Limo erst richtig sexy und manch einer wird sich ärgern, warum Honda so etwas nicht nach Europa bringt. Die Einstiegsmotorisierung bildet der aus dem US-Accord bekannte 2-Liter-Turbomotor, der allerdings mit 272PS 20PS mehr Leistung hat als sein Honda-Pendant. Auch wenn schon der kleine Motor nicht als schwach auf der Brust bezeichnet werden kann, legt der Type S noch einen drauf. Der quereingebaute V6 mit 3 Liter Hubraum und Direkteinspritzung wird von einem Dual-Scroll-Turbolader mit elektronischem Wastegate zwangsbeatmet. Die genaue Leistung hat Acura noch nicht bekannt gegeben, diese dürfte aber irgendwo im Bereich von 380PS liegen.
Sowohl die Vier- wie auch die Sechszylindermotoren kommen mit Acuras 10-Ganggetriebe mit SportShift und Schaltwippen am Lenkrad. Angetrieben werden beim Type S alle vier Räder, beim Standardmodell gibt es Allrad optional. Die vierte Generation des SH-AWD mit Torque Vectoring ist, wie es sich für ein sportliches Fahrzeug gehört, hecklastig ausgelegt; bis zu 70% des Drehmoments gehen an die Hinterachse. Die variable Lastverteilung zwischen den beiden Hinterrädern sorgt für ein agiles Einlenkverhalten.
Der TLX verfügt über verschiedene Fahrmodi, welche je nach Einsatzbereich ausgewählt werden können. Comfort, Normal und Sport stehen zur Verfügung, beim Type S kann zusätzlich Sport+ eingestellt werden. Die Einstellungen wirken sich auf das Ansprechverhalten des Motors, die Schaltgeschwindigkeit, die Lastverteilung des SH-AWD und die Lenkung aus. Erstmals steht ein Individual Mode zur Verfügung, welche dem Fahrer erlaubt die Einstellungen individuell einzustellen.
Auch im Innenraum wird das sportliche Thema fortgeführt. Das fahrerorientierte Cockpit mit dem breiten Mitteltunnel und dem 10.2 Zoll-Display wirkt aufgeräumt. A-Spec und Type S kommen mit einem abgeflachten Lenkrad und sportlichen Materialien. Selbstverständlich sind alle modernen Infotainment-Features und auch AcuraLink mit an Bord, die intuitive Bedienung erfolgt über ein Touchpad in der Mittelkonsole.
Der Acura TLX steht ab Frühling 2021 bei den Händlern – leider nur in Nordamerika.
Fotos: Acura