Das Japanertreffen Schwyz hat die elften Ausgabe hinter sich. Nicht erst seit gestern ist der Event fester Bestandteil der Japanerszene und das nicht nur in der Schweiz. Auch aus dem Ausland sind immer wieder interessante Fahrzeuge zu sehen. Dass an so einem Treffen jeweils viele Hondas vor Ort sind versteht sich von selbst. Die Gelegenheiten innerhalb der Community zusammenzukommen sind nicht so zahlreich, dass man das Japanertreffen verpassen möchte.
Auch in diesem Jahr war die Honda-Gruppe mit einer Vielzahl von Fahrzeugen quer durch die Modellpalette vertreten. Ein solches markenübergreifendes Treffen vermittelt auch immer ein Gefühl dafür wo die Szene gerade steht und welche Trends sich abzeichnen. Was auffällt ist der Bezug zum Rennsport. Das ist bei Honda nichts Neues und leitet sich auch aus der Philosophie des Gründers Sōichirō Honda ab. Innerhalb der HondaHolics-Community waren die performanceorientierten Tuner immer in der Mehrheit. Ein ähnliches Bild zeigt sich mittlerweile in der gesamten Japanerszene. Möglicherweise zeichnet sich diese Entwicklung schon etwas länger ab, aber wir habe das Gefühl, dass es weniger reine Showcars auf dem Treffen hatte als auch schon.
Der Honda-Rennsport war auf dem oberen Aussenparkplatz des Mythen Center Schwyz dann auch prominent platziert. Neben dem Time Attack-Integra DC2 Turbo von R-Performance mit über 600PS, war der EG-Civic von René Köchli zu bestaunen. Der ultraleichte Hatchback mit seinem 300+PS K24-Saugmotor dominiert im Schweizer Bergrennsport die Gruppe E. Der seriennahe Honda CRX EE8 im Renntrimm, der das Trio komplettierte, war aber nicht minder interessant. Das kompakte Race-Coupé zeigte was strassenzugelassen alles möglich ist. Nicht nur die eigentlichen Rennautos betonten die Motorsport-Gene, ob nun performanceorientierte Honda S2000, Integra oder der auffällige Spoon-Style CRX, man konnte gut sehen, wie das Honda-Herz schlägt.
Natürlich wollen wir uns nicht nur auf den Rennsport konzentrieren. Das wäre erstens langweilig und würde zweitens die anderen attraktiven Umbauten in die zweite Reihe befördern, wo sie ganz bestimmt nicht hingehören. Teilweise erst auf den zweiten Blick aufgefallen ist zum Beispiel ein sehr cleaner Honda Civic VTi EK4, der nur ein paar Meter von den Rennautos entfernt stand. Eigentlich ist das auch das Ziel und die grosse Kunst dieses Tuning-Genres. Das ungeübte Auge kann die Unterschiede zum Serienfahrzeug nicht genau ausmachen und sieht nur, dass der Hatchback einfach viel sexier aussieht. In dieselbe Sparte gehörte auch der weisse BA4-Prelude auf dem oberen Parkdeck des Parkhauses, ein Modell das aus unserer Sicht völlig zu Unrecht ein Nischendasein fristet. Das 90ies-Coupé mit den charakteristischen Pop-up Headlights sieht OEM vielleicht etwas bieder aus, was man von diesem Exemplar ganz und gar nicht behaupten konnte. Tief war nicht nur das Fahrwerk, sondern auch das Felgenbett. Der goldene Felgenstern war dazu das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i. Was braucht es mehr? Das Gleiche hat sich auch der Besitzer des Integra Type R DC2 gesagt, der ebenfalls auf dem oberen Parkdeck zu sehen war. Ja, R steht für Racing, aber in diesem Fall muss man sagen, dass ein Type R richtig tief mit Work VS XX-Wheels einfach hammermässig aussieht.
Auch dieses Jahr war wieder der eine oder andere Exote zu sehen, also Fahrzeuge die so in der Schweiz nicht bei den Händlern gestanden haben. Am Japanertreffen Schwyz fiel uns ein japanischer DC2-Integra auf. Bis heute ist vielen Honda-Enthusiasten nicht klar, warum der Integra nur in Japan mit den langen Scheinwerfern verkauft wurde, während Europa und Nordamerika mit den runden Doppelscheinwerfern ein komplett anderes Frontdesign erhalten haben. Als wäre der JDM DC2 nicht schon selten genug war auch der rare Nachfolger Honda Integra DC5R mit Mugen Goodies am Treffen dabei. Auch USDM war vertreten, das Honda Accord Coupé der 8. Generation hat auch mit seiner Two-Face-Folierung für Aufsehen gesorgt hat.
Natürlich war jeder Honda für sich ein Highlight. Man muss festhalten, dass eine unheimliche Individualität zu sehen war. Gerade in den Details wurden die verschiedenen Stile und Methoden bei jedem Honda anders umgesetzt. Generell ist eine bessere Qualität der Umbauten festzustellen. Auch gemischte Interpretationen waren keine Seltenheit, da wurde JDM-Style mit Showelementen kombiniert oder Showcars mit Race-Elementen verschmolzen. Zeitlos schöne Serienautos wurden stellenweise auch einfach nur mit Felgen und Fahrwerk dahingehend optimiert, dass die werksmässige Designansatz akzentuiert wurde.
Insgesamt eine spannende Übersicht und ein Einblick in die Japaner- und Hondaszene. Das Japanertreffen Schwyz hat auch in diesem Jahr wieder durch seine gute Organisation, die geniale Location und nicht zuletzt auch wegen dem perfekten Wetter überzeugt.
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