Ab der kommenden Saison wird BMW mit einem eigenen Team in der Formel 1 vertreten sein. Der Münchner Autobauer übernimmt zum 1. Januar nächsten Jahres die Mehrheit beim Schweizer Rennstall Sauber. Die weitere Zusammenarbeit mit dem bisherigen Partner Williams ist offen.
München - Die Zusammenarbeit gaben BMW-Vorstand Burkhard Göschel, BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und Peter Sauber heute auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in München bekannt. Zum 1. Januar 2006 wird BMW die Führung des Teams übernehmen, das dann an den Standorten München und Hinwil/Schweiz arbeiten wird.
"Die Entscheidung ist ein starkes und langfristiges Bekenntnis von BMW zur Formel 1", sagte Göschel, "wir erwarten, dass die Formel 1 aus der aktuellen Phase der Umstrukturierung gestärkt hervorgeht und auch in Zukunft die Top-Kategorie im Motorsport darstellt. Die Formel 1 ist damit für BMW dir richtige Plattform, unsere Kompetenz als Automobilhersteller zu demonstrieren."
Wie die bisherige Zusammenarbeit mit Williams weitergeht, steht noch nicht fest. "Natürlich hat diese Entscheidung Einfluss auf unsere Partnerschaft mit Williams. Wir wollen die künftigen Optionen gemeinsam diskutieren, um den für beide Seiten richtigen Weg zu finden", erklärte Göschel, im Vorstand von BMW für Einkauf und Entwicklung zuständig.
Begonnen hatten die Gespräche zwischen BMW und Sauber vor einigen Monaten, dabei ging es zunächst um die Lieferung von Motoren ab 2006. Daraus wurde dann die große Lösung. "Wir erwarten in der neuen Konstellation keinen Erfolg aus dem Stand", so Göschel, "aber wir sind überzeugt, langfristig den richtigen eingschlagen zu haben."
BMW war 2000 als Partner von Williams in die Formel 1 zurückgekehrt und wollte an die Erfolge des ersten Engagements in der Königsklasse mit dem WM-Titel 1983 anknüpfen. In bislang 94 Grand-Prix-Rennen gab es 10 Siege, den letzten am 24. Oktober 2004 in Brasilien.
2002 und 2003 wurde BMW-Williams jeweils Vize-Weltmeister bei den Konstrukteuren, der angestrebte WM-Titel blieb aber aus. In der Fahrerwertung wurde Juan Pablo Montoya (Kolumbien) 2002 und 2003 jeweils Dritter.